Talentförderung

Talentförderung: Hinter dem Stress verbirgt sich das Talent

Den Anforderungen in der Schule gerecht zu werden, kostet einige Kinder besonders viel Mühe. Aufgrund anderer Wahrnehmung und anderen Verarbeitungsstrategien haben diese Kinder Schwierigkeiten, so zu lernen, wie es ihnen die Lehrpläne und unser Schulsystem vorgeben. Ihre eigentlichen Talente und Fähigkeiten können so nicht zur Entfaltung kommen, da sie zu sehr damit beschäftigt sind, sich dem System anzupassen.

 

“Stresskinder”

Kinder die „stressen“, Kinder die mit ihrem Verhalten ihre Umgebung provozieren – fast schon ein alltägliches Problem im Schul- und Familienalltag. Immer wieder kommt dabei die Schuldfrage auf: Wer hat versagt? Die Erziehung der Eltern oder die Schule? Antworten darauf kann es viele geben, doch zu Lösungen führen sie nicht.

Stress neurologisch hinterfragen - Der Weg aus dem Ungleichgewicht

Stress ist ein Hinweis vom Körper auf Defizite oder negative Emotionen. Stress spiegelt sich im Verhalten: Erscheinungsbilder wie ADHS, Legasthenie, Dyskalkulie, Aggression, Angst etc. können ihren Ursprung in einer fehlerhaften Informationsverarbeitung unseres Gehirns haben. Stress kann uns somit auch den Weg zu den Ursachen von Lern- und Kommunikationsschwierigkeiten und damit auch zur Lösung weisen.

Umdenken - Immer wieder Fragen stellen und hinterfragen

Für die Pädagogik bedeutet „Umdenken“, verstehen zu lernen, warum sich ein Kind situativ auf eine bestimmte Art verhält - also agiert, reagiert und wahrnimmt. Das heißt, die „Sprache“ der Kinder zu verstehen. Die Evolutionspädagogik bietet uns mit ihrem 7–Stufenmodell des Gehirns und entsprechenden Interventionstechniken praktische Hilfe, kindliches „Stressverhalten“ nicht nur zu verstehen, sondern auch damit umzugehen.

Rechts-Links-Blockaden: Erkennen, was tatsächlich hinter Lernschwierigkeiten steckt

Die traditionelle Pädagogik betrachtet „stressbedingtes“ Verhalten oft als ein Zeichen mangelnder Intelligenz, Unfähigkeit oder Faulheit, anstatt darin Blockaden zu erkennen, die es methodisch zu lösen gilt. Es ist die Aufgabe und Herausforderung der Pädagogik etwas gegen diese Blockaden zu tun, sie zu ergründen, zu lösen und somit Bedingungen für ein „stressfreies Lernen“ zu schaffen.

Wie Evolutionspädagogik helfen kann

Die Praktische Pädagogik kann mit ihrem evolutionspädagogischen Ansatz Kindern und Erwachsenen helfen, bestimmte Herausforderungen und Schwierigkeiten zu meistern und zu bewältigen. Über unseren Ansatz der sieben Sicherheiten und mithilfe der einfachen Evopäd-Übungen finden sie wieder in ihr Gleichgewicht.

Exkurs Gehirnkunde: eine wichtige Ursache für „Stressverhalten“. Die Mischformstruktur des Gehirns

Das menschliche Großhirn ist asymmetrisch angelegt, das heißt, das bestimmte Fähigkeiten der linken oder rechten Gehirnhälfte zugeordnet werden können. Durch die linke Gehirnhälfte, dem “Sprachhirn”, sind wir imstande, analytische Zusammenhänge zu erkennen und detailliert, ziel- und zeitgerichtet zu arbeiten. Die rechte Gehirnhälfte, das so genannte “Gestalthirn”, ist vorwiegend für die Raumorientierung, Kreativität und das ganzheitliche Wahrnehmen zuständig.

Gehirn 

Die neurologische Steuerung findet diagonal statt, das heißt, die linke Körperseite wird von der rechten Gehirnhälfte und die rechte Körperseite von der linken Gehirnhälfte geregelt. Damit diese Steuerung optimal funktioniert, muss die neurologische Vernetzung zwischen diesen Gehirnhälften, auch Hemisphären genannt, aktiv sein.

 

Lernschwierigkeiten treten genau dann auf, wenn der Informationsfluss zwischen den Hemisphären blockiert ist. Optimales Lernen gelingt nur, wenn das Potenzial beider Gehirnhälften genutzt werden kann. Wenn aber eine bestimmte Form von Stress den Informationsfluss und die Informationsverarbeitung blockiert, können kognitive, emotionale und motorische Fähigkeiten nicht bedient werden. Es kommt zu Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten.

 

Die Praktische Pädagogik kann mit ihrem evolutionspädagogischen Ansatz Kindern und Menschen helfen, diese Herausforderungen und Schwierigkeiten zu meistern und zu bewältigen.

Schreibhand und Sprachgehirn

Exkurs Gehirnkunde: Bereich der Händigkeit

Die Schreibhaltung eines Kindes kann uns Aufschluss über die Anordnung der Hemisphären geben. So deutet eine invertierte Schreibhaltung, also eine eingedrehte Schreibhand, oft darauf hin, dass die Schreibhand und die Sprachhemisphäre auf der gleichen Seite liegen. Die Kinder schreiben dann nämlich mit der grobmotorischen Hand, was sich im Schriftbild erkennen lässt: große Schrift, die nicht im Fluss ist. Viele Lern- und Verhaltensprobleme wie Langsamkeit, Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten haben hier ihre Ursache. Dies kann sowohl für Rechtshänder:innen als auch Linkshänder:innen zutreffen.

 Kosequent Linkshänder

Linkshänder Mischform

Wenn dieser Fall eintritt, also dass die Schreibhand und die Sprachhemisphäre auf derselben Seite liegen, dann sprechen wir in der Praktischen Pädagogik von einer Mischform. Das bedeutet, dass die Funktionen der Gehirnhälften nicht ihrer typischen Anordnung entsprechen.

 Mischform Links

Konsequenter Linkshänder

Traditionell wird von eindeutiger Links- oder Rechtshändigkeit ausgegangen. Unsere Erfahrungen und die Forschungsergebnisse vieler Wissenschaftler belegen aber, dass diese Annahme nicht grundsätzlich gilt.

Talent 3

Rechtshänder Mischform

In unserer praktischen Arbeit konnten wir feststellen, dass ein Großteil der Kinder mit Lernproblemen keine eindeutigen neurologischen „Schaltungen“ zwischen Sprachgehirn und gewählter Schreibhand haben. Die Regel ist aber, dass die Schreibhand dem Sprachgehirn (linke Gehirnhälfte) gegenüber liegt. Selbst bei einem konsequenten Linkshänder ist dies so geregelt (hier ist die Sprache dann rechts angesiedelt, also der Schreibhand gegenüber liegend).

 

Bei Kindern mit Lern- und Verhaltensproblemen ist dies häufig anders organisiert. Sprachgehirn und Schreibhand liegen dann auf derselben Seite. Deshalb haben wir den Begriff Mischform gewählt. Diese Schüler:innen sind unseren Erfahrungen nach in der Regel überdurchschnittlich begabt, aber sehr anfällig für Stress und Blockaden.

 

Befragungen der Eltern in vielen Lernberatungssitzungen haben eindeutig ergeben, dass diese Mischformen immer dann in Familien auftreten, wenn auch Linkshändigkeit vorkommt. Dies bezieht sich nicht nur auf die Eltern, sondern auch auf die Geschwister der Eltern und Großeltern.

 

Die Mischform ist eine eigene Variante und darf nicht von außen verändert werden. Es scheint so zu sein, dass die Evolution diese Form braucht um Genialität hervorzubringen. Unser Schulsystem reagiert aber darauf meist mit Unkenntnis. Häufig werden Fehldiagnosen gestellt. Wenn dann ein Kind aufgrund der Fehldiagnose auf rechts oder links umtrainiert wird, kann dies zu enormer Verunsicherung im emotionalen und motorischen Bereich führen. Es ist dann ein Eingriff in die neurologisch festgelegte Struktur, der weitreichende Folgen haben kann. Die einmal vom Kind selbst (vom Gehirn) festgelegte Links- bzw. Rechtshändigkeit darf also nicht von außen über feinmotorische Übungen umtrainiert werden.

 

Kinder, die von so einer Mischform betroffen sind, sind daher stressanfälliger, aber auch meist überdurchschnittlich intelligent. Kinder mit dieser gemischten Gehirnstruktur haben oft einen hohen Koordinationsbedarf. 

Erhalten Sie keine Hilfe, neigen diese Kinder zu folgenden Schwierigkeiten:

  • Schwierigkeiten beim systematischen Denken
  • Schwierigkeiten im Umgang mit Regeln
  • Rechtschreib- und Rechenprobleme

 

Die Praktische Pädagogik kann mit ihrem evolutionspädagogischen Ansatz Kindern und Menschen helfen, diese Herausforderungen und Schwierigkeiten zu meistern und zu bewältigen.

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